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Hundewiese – Fluch oder Segen?

Immer öfter werde ich gefragt, was ich denn von Freilaufwiesen, Hundezonen und wie sie alle heißen halte.

Das lässt sich nicht ganz so einfach sagen, geschweige denn pauschalieren. Prinzipiell finde ich es gut, wenn an den Hundebesitzer gedacht wird und man Möglichkeiten schaffen möchte, die Hund und Herrl helfen, oder die das Leben bereichern. Doch die Hundewiese ist in meinen Augen auch etwas, was man mit Skepsis sehen sollte. Einerseits darf der Hund dort laufen und sich austoben, andererseits herrscht hier regelrecht Hundeanarchie. Jeder Hund darf machen, was er will, frei nach dem Motto, hier bin ich „Hund“, hier darf ich sein.

Was ich leider oft beobachte, ist Folgendes:

Viele Menschen kommen mit ihrem Vierbeiner auf die Hundewiese, einen Korb mit Kaffee und Kuchen dabei, Hundeleckerlis dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen. Man trifft sich mit anderen Hundebesitzern, lässt die Hunde laufen, sitzt gemütlich beisammen und plaudert über dies und das. Das geht dann oft auch mehrere Stunden so, bis der Vierbeiner wieder ins Auto gepackt und heimgefahren wird.

Da fragt man sich dann: Was hat das gebracht?

Der Hund hatte eine schöne Zeit, ohne Zweifel, vorausgesetzt, er wurde nicht gebissen, was wohlgemerkt sehr oft auf der Hundewiese passiert. Öfter als sonst wo. Aber dazu später mehr.

Der Vierbeiner liegt müde im Korb, und auch der Besitzer ist glücklich.

Aber gehen wir das Ganze einmal durch. Könnte der Hund sprechen und wir würden ihn fragen, wer ist denn der Mensch dort für dich, würde er wohl antworten, mein Taxifahrer und mein Futtergeber. Was ich damit sagen will, Bindung zu seinem Besitzer baut der Hund ganz sicher nicht auf der Hundewiese auf. Er lernt im besten Fall, dass Hunde lustig sind und besser spielen können als der Besitzer. Im schlechtesten Fall lernt er, dass man Hunde super mobben kann, und das auch noch, indem man seine Zähne benutzt. Oder er wird selbst gemobbt, auch nicht so toll.

Eines muss einem klar sein: Ein Kind lernt Schimpfwörter nicht zuhause am Esstisch, die lernt es in der Schule von Freunden oder auf dem Spielplatz. Ein Hund lernt nicht zuhause, aggressiv oder unsicher gegenüber Hunden zu sein. Das lernt er auf der Hundewiese oder in der Hundezone.

Und Gott bewahre, wenn man sich erlaubt, seinen eigenen Hund auf der Hundewiese zu erziehen oder zu maßregeln, weil er sich Artgenossen gegenüber falsch verhält. Dann bricht die Katastrophe los! Wüste Beschimpfungen, sogar Drohungen kommen von der sich moralisch überlegen fühlenden Hundemamabrigade.

Man darf beileibe nicht alle über einen Kamm scheren, um Gottes Willen. Aber Fakt ist, viele gehen auf die Hundewiese, weil sie ihren Hund nicht im Griff haben oder zu faul sind zum Spazierengehen. Die Hundewiese ist eingezäunt, das heißt, der Hund kann nicht weg, Hunde zum Spielen findet er auch, das heißt, er wird dann müde sein. Alles also perfekt.

Was jedoch passiert, ist, dass unser Hund sich so stark auf diesen Ort fixiert, dass alles andere uninteressant wird, nicht selten werden Besitzer von ihrem Vierbeiner auf die Hundewiese gezerrt und das unter Gebell. Dann wird er freigelassen und hat genau das erreicht, was er wollte. Doch was kann man stattdessen tun, was wäre die Alternative? Hunde müssen laufen, das ist Fakt. Würde man einen Hund ein Leben lang an der Leine führen, wäre das nicht artgerecht. Also, was tun?

Eine Hundefreilaufprüfung wäre die Lösung. Eine Prüfung, die kein Trainer, kein Verein, sondern nur die Stadt oder Gemeinde selbst abnimmt. Das wäre die Lösung, aber dazu in einem anderen Artikel mehr.

Viel Spaß mit deinem Hund!

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